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Folge 11 - Gesundheit, Krankheit und Freundschaft Kai Seidenhefter & Marcus Ertmer
Mittwoch, 28. Februar 2024
22:00 – 00:25 Uhr
Tele 5
Horrorfilm, USA/GB 2016
Originaltitel: The Girl With All The Gifts
Regie: Colm McCarthy
Schauspieler: Gemma Arterton, Glenn Close, Paddy Considine, Dominique Tipper, Anamaria Marinca, Sennia Nanua, Anthony Welsh, Fisayo Akinade, Elise Reed u.a.
Handlung: Ein geheimnisvoller Pilz hat einen Großteil der Menschheit in fleischfressende Zombies verwandelt, die „Hungries“. Die zehnjährige hochintelligente Melanie ist von Geburt an zwar ebenfalls infiziert, der Pilz scheint ihr jedoch nicht viel anhaben zu können. Durch Experimente an ihr und Altersgenossen hofft die Wissenschaftlerin Dr. Caldwell, ein Gegenmittel für die Seuche zu finden. Als die Forschungsstation von Hungries überrannt wird, wird Melanie zur einzigen Hoffnung für die Überlebenden.
Länge: 112 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Trailer:
Kritiken:
Der Film konnte 85 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen (von 130 Kritikern insgesamt).
Leigh Singer von IGN spricht von einer grandiosen Adaption des brillanten Buches und meint, dies habe vor allem zwei Gründe. Zum einen mache die Entscheidung, den Film aus der Perspektive von Melanie zu erzählen, aus diesem mehr als nur einen Überlebens-Thriller, nämlich auch eine verdrehte Coming-of-Age-Geschichte, und Colm McCarthy zeige durch die taktile Kameraarbeit und das Sounddesign klug ihre Veränderung, die für das Publikum oft überraschender sei als jeder Zombieangriff. Der zweite und größte Trumpf des Films, so Singer, sei dessen Ende, an dem die Figuren eine Erleuchtung zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit, aber auch zu einer im Film verwendeten Metaphorik aus der griechischen Mythologie hätten. Singer meint, dass dieses Ende den Zuschauer gleichermaßen völlig zufrieden zurücklasse, aber auch Lust auf mehr mache.
Singers Kollege Valentin Aschenbrenner von IGN Deutschland erklärt, die beunruhigende Grundstimmung, die sich im Auftakt des Films breit mache, begleite den Zuschauer durch die weitere Handlung, was ebenso dem atmosphärischen Soundtrack zu verdanken sei, der sich mit pulsierenden Tönen auch bis nach dem Kinobesuch in das Gehirn hineinfresse. Zudem unterschätze der Film nie die Intelligenz des Zuschauers. Aschenbrenner resümiert: „Ein spannender Film, der weder Action noch Persönlichkeit zu kurz kommen lässt und gleichzeitig zum Mitdenken anregt.“ In der schier endlosen Masse an Zombiefilmen, so Aschenbrenner, stelle The Girl with All the Gifts eine willkommene Abwechslung dar, die die Konkurrenz in ihre Schranken verweist.
Charles Gant von Screendaily sagt, eine starke Seite des Films sei das üppig ausgemalte und vollständige Universum, in dem er spielt, dessen Größe sich auf ein überraschendes Maß ausdehne. Dies zeige sich beispielsweise in dem Moment, in dem die Kamera nach oben geht und aus der Luft den ersten Zombieangriff überblickt. Allgemein profitierten die Kampfsequenzen, so Gant, von einer blutigen Intensität, die die dramatischen Stellen des Films verstärkten. Am Ende des Films hebt Gant die visuellen Effekte hervor, die es schafften, dass sich die Ausstattung des Filmsets nahtlos in das Stadtbild eines verlassenen Londons einfüge, das sich die Natur vor langer Zeit zurückeroberte. Was den Film jedoch wirklich von anderen Filmen seines Genres unterscheide, sei die moralische Intelligenz, mit der er gemacht worden sei, so Gant, und seine clevere thematische Konsistenz, die ihn an den griechischen Mythos von der Büchse der Pandora erinnert. Besonders hebt Gant die Leistung der Nachwuchsdarstellerin Sennia Nanua hervor, die ihre Rolle herzerweichend spiele, wenn sie den inneren Kampf zum Ausdruck bringe, den die Figur zwischen ihren emotionalen und körperlichen Bedürfnissen ausfechte.
Auch Jay Weissberg von Variety ist von der Nachwuchsdarstellerin und ihrem ungekünstelten Charme überzeugt, bemerkt aber auch, dass sie vielleicht in einem anderen Film besser aufgehoben gewesen wäre. Zur Arbeit des Drehbuchautors Mike Carey, der auch die Romanvorlage zum Film schrieb, meint Weissberg, das Drehbuch sei voll von den üblichen Banalitäten, die in Form von philosophischen Gesprächen verkleidet präsentiert würden. Über den Regisseur Colm McCarthy sagt Weissberg, dieser tue visuell zu wenig dafür, beim Betrachter ein Gefühl von Angst oder einen echten Schreckmoment zu erzeugen. Die Zombies und ein paar Schimpfwörter hätten dem Film zwar den Weg zu einem kindlichen Publikum versperrt, doch sei es letztlich insgesamt schwer geworden, die Zielgruppe des Films zu erraten.
Quelle: Wikipedia
Geschrieben von: Marcus
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